In der italienischen Fremdsprachenpolitik zeichnet sich der riskante Versuch ab, am erklärten Ziel einer mehrsprachigen Europäischen Union vorbei, die ohnehin schon starke Stellung des Englischen noch weiter zu zementieren. Ausgehend von einer Stellungsnahme des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi zur ‹questione linguistica›, die er am 22. Oktober 2008 während einer Pressekonferenz im Beisein von Ausbildungsministerin Mariastella Gelmini abgegeben hat, wird in einem zweiten Schritt der Fremdsprachenunterricht an italienischen Schulen darlegt, um dann in einem dritten Teil die Ergebnisse der groß angelegten Studie LETitFLY vorzustellen, die u.a. die Fremdsprachen-Kenntnisse der Italiener untersucht, aber auch in italienischen Unternehmen – vom Klein- über den mittelständischen zum Großunternehmen – nach den Fremdsprachenerfordernissen und -anforderungen gefragt hat. Anhand der Ergebnisse dieser Studie lässt sich der im Titel des Beitrages erwähnte Widerspruch zwischen theoretischer Einsicht und praktischer Umsetzung der Fremdsprachenpolitik Italiens am besten zeigen. Schließlich wird auf die Frage Was wird aus Deutsch in Italien? eingegangen, bevor dann abschließend ein kurzes Fazit gezogen wird.
Sandro M. Moraldo (2009). Hat Deutsch in Italien eine Zukunft? Die »questione linguistica« zwischen theoretischer Einsicht und praktischer Umsetzung. MUTTERSPRACHE, 119 Heft 2, 112-125.
Hat Deutsch in Italien eine Zukunft? Die »questione linguistica« zwischen theoretischer Einsicht und praktischer Umsetzung
MORALDO, SANDRO
2009
Abstract
In der italienischen Fremdsprachenpolitik zeichnet sich der riskante Versuch ab, am erklärten Ziel einer mehrsprachigen Europäischen Union vorbei, die ohnehin schon starke Stellung des Englischen noch weiter zu zementieren. Ausgehend von einer Stellungsnahme des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi zur ‹questione linguistica›, die er am 22. Oktober 2008 während einer Pressekonferenz im Beisein von Ausbildungsministerin Mariastella Gelmini abgegeben hat, wird in einem zweiten Schritt der Fremdsprachenunterricht an italienischen Schulen darlegt, um dann in einem dritten Teil die Ergebnisse der groß angelegten Studie LETitFLY vorzustellen, die u.a. die Fremdsprachen-Kenntnisse der Italiener untersucht, aber auch in italienischen Unternehmen – vom Klein- über den mittelständischen zum Großunternehmen – nach den Fremdsprachenerfordernissen und -anforderungen gefragt hat. Anhand der Ergebnisse dieser Studie lässt sich der im Titel des Beitrages erwähnte Widerspruch zwischen theoretischer Einsicht und praktischer Umsetzung der Fremdsprachenpolitik Italiens am besten zeigen. Schließlich wird auf die Frage Was wird aus Deutsch in Italien? eingegangen, bevor dann abschließend ein kurzes Fazit gezogen wird.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.