Christian Fandrych / Cordula Meißner / Franziska Wallner (Hrsg.): Gesprochene Wissenschaftssprache – digital. Verfahren zur Annotation und Analyse mündlicher Korpora, Stauffenburg, Tübingen 2017 (Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Schriften des Herder-Instituts Band 11), 213 pp.

Moraldo
2018

Abstract

Die Korpuslinguistik stellt eine der wichtigsten empirischen Methoden der Sprachwissenschaft dar. In den letzten Jahren hat sich die linguistische Arbeit mit digitalen Textsammlungen von einer Methode zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt. In diesem Band wird zunächst eine umfassende Beschreibung von aktuellen Verfahren zur Annotation und Analyse gesprochener Sprache gegeben. In einem zweiten Schritt werden dann anhand des Korpus zur gesprochenen Wissenschaftssprache (GeWiss) „exemplarisch zentrale Wege der Weiterentwicklung von mündlichen Korpora dokumentiert und diskutiert“ (13). Teil 1 widmet sich zum einen den wichtigsten Merkmalen der GeWiss-Korpusstruktur, dessen Forschungszielen und der Präsentation von Ergebnissen und Erkenntnissen des Projekts (Christian Fandrych). Zum anderen wird die Integration des GeWiss-Korpus in die Infrastruktur der Common Language Resources and Technology Infrastructure (CLARIN) erforscht (Daniel Jettka), „um die Nachhaltigkeit und die Zugänglichkeit des Korpus längerfristig zu sichern“ (31). In Teil 2 werden dann die orthografische Normalisierung und Annotation von Wortarten gesprochensprachlicher Daten am Beispiel des GeWiss-Korpus analysiert (Franziska Wallner), die Annotation von Modal-, Intensitäts- und Fokus-/Gradpartikeln erörtert (Kornelia Bochniak/Karen Gräfew/Anna Illiash), weiterhin eine quantitativ-qualitative Beschreibung von Diskursmarkern unternommen (Franziska Wallner), die „das Funktionsspektrum der Diskursmarker innerhalb von Konferenzvorträgen aus philologischen Fachbereichen detailliert“ beschreibt (107) und schließlich die Partikelverben im GeWiss-Korpus auf ihre Kontakt- und Distanzstellung hin untersucht (Franziska Wallner/David Stoppel). Im dritten und letzten Teil werden „vortragsspezifische Mittel“ von Zitaten und Verweisen unter die Lupe genommen (Sabrina Sadowski), „derer Forschende sich bedienen, um fremdes Gedankengut in die eigenen Forschungsarbeiten einzubetten“ (143) und „sprachliche Handlungen auf der Basis manueller pragmatischer Annotation“ ermittelt (Cordula Meißner), „um Oberflächenphänomene zu erarbeiten, die es erlauben, auch nicht annotierte Korpusdaten nach entsprechenden sprachlichen Handlungen zu durchsuchen“ (165). Insgesamt entsteht eine breite, fundierte Informationsbasis, die wichtige Ansatzpunkte für die weitere Erforschung und Vermittlung mündlicher (wissenschafts)sprachlicher Kompetenz liefert und eröffnet neue Perspektiven im vielfältigen Spektrum der Korpuslinguistik.
2018
Moraldo, Sandro M.
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Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11585/658632
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