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Helga Lutz, Nils Plath, Dietmar Schmidt (Hrsg.): Satzzeichen. Szenen der Schrift, Berlin: Kulturverlag Kadmos 2017 (Reihe: Kaleidogramme Bd. 156), 424 pp.

Moraldo

2018

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Abstract

Der vorliegende Band versammelt zahlreiche Stellungnahmen zu Satzzeichen (u. a. Komma, Punkt, Doppelpunkt, Parenthese, Gedanken- und Schrägstrich, Klammer, Semikolon, Asteriske) die als graphische Zeichen innerhalb eines Satzes oder eines Textes die besondere Funktion der Gliederung übernehmen. Für den Österreicher Karl Kraus sind Satzzeichen „unbeträchtlich genug, um die Nichtigkeit und die Wichtigkeit alles Sprechens über die Sprache anschaulich zu machen“ (S. 8). Um daher die Tragweite des Gegenstandes auszuloten, werden die Satzzeichen in 7 Kapiteln im Fokus einer interdisziplinären Studie in ihre historischen, ideologischen, kulturellen, literarischen etc. Kontexte eingebettet, wodurch ein mehr als differenziertes Bild von den verschiedenen Praktiken der Zeichensetzung entsteht. Auch die prosodische Funktion der Interpunktion kommt zur Sprache, wenn Satzzeichen eingesetzt werden, um Atempausen zu setzen und gegenüber der nichtphonetischen Beschaffenheit von Satzzeichen abgesetzt, „die, anders als die sie umgebenden Schriftzeichen, nicht ausgesprochen werden können und so die Materialität des Geschriebenen akzentuieren“ (s. 11). Die Publikation gibt einen umfassenden Ein- und Überblick über die faszinierende Welt der „Nichtigkeit und Wichtigkeit“ (Karl Kraus) von Satzzeichen.