Gerigk, Horst-Jürgen: Lesendes Bewusstsein. Untersuchungen zur philosophischen Grundlage der Literaturwissenscha . – Berlin [u. a.]: De Gruyter Akademie Forschung, 2016. XV, 214 S. (Abhandlungen der Akademie der Wissenscha en zu Göttingen; N. F. 42) / Moraldo. - In: GERMANISTIK. - ISSN 0016-8912. - STAMPA. - 58:3-4(2017), pp. 734-735.

Gerigk, Horst-Jürgen: Lesendes Bewusstsein. Untersuchungen zur philosophischen Grundlage der Literaturwissenscha€. – Berlin [u. a.]: De Gruyter Akademie Forschung, 2016. XV, 214 S. (Abhandlungen der Akademie der Wissenscha€en zu Göttingen; N. F. 42)

Moraldo
2017

Abstract

In 11 theoretischen Essays, die unabhängig voneinander, aber auch zusammenhängend als Ganzes gelesen werden können, plädiert der Verf. auf der philosophischen Grundlage von I. Kant und M. Heidegger für eine Literaturwissenscha€ft im strengen Sinne. Es geht um den Entwurf einer poetologischen Hermeneutik, d. h. um die Bewusstmachung eines Sachverhalts, den die Leser automatisch befolgen, wenn sie einen literarischen Text zu deuten haben. Gerigk positioniert dabei den Begriff der ›poetologischen Differenz‹ als das zentrale Charakteristikum im Umgang mit literarischen Texten. Denken wir die poetologische Differenz, so bewegen wir uns gleichzeitig innerhalb der Welt des Textes (im Nachvollzug bereits verstandener Welt) und außerhalb der Welt des Textes, indem wir diese Welt vom außerfiktionalen Standpunkt als Komposition des Autors rezipieren. Diese Kultivierung des natürlichen Verstehens wird dem Leser aber nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch demonstriert. In drei sich anschließenden Werkanalysen, die sich dem Epos (Homer: Odyssee), dem Roman (Goethe: Die Leiden des jungen Werthers) und der Lyrik (Hölderlin: Abendphantasie) widmen, werden die jeweiligen poetologischen Eigenheiten der Werke untersucht und die in ihnen verhandelten Diskurse offengelegt. Aus der theoretischen Begründung, der methodologischen Orientierung und der praktischen Umsetzung des literaturwissenscha€ftlichen Umgangs mit Dichtung zieht der Verf. schließlich das Fazit, dass die Lesbarkeit eines Textes an keine Grenzen stoßen kann, denn d]er Text ist selber explizite Darstellung der Genese von Sinnsti€ftung überhaupt. Über ein halbes Jahrhundert spannt sich der Bogen der Beiträge. Sie legen Zeugnis ab von den vielfältigen Problemen und Herausforderungen, die der Versuch mit sich bringen kann, eine Literaturtheorie in wissenschaft€liche Begriffskoordinaten einzufangen. Nicht von ungefähr zeichnet das Buch als Ganzes eine solide theoretische Grundlegung, eine präzise Terminologie und ein selbstkritisches Problembewusstsein aus, mit dem der Verf. der Frage Was ist Literatur? schließlich eine umfassende und systematische Diskussionsgrundlage liefert.
2017
Gerigk, Horst-Jürgen: Lesendes Bewusstsein. Untersuchungen zur philosophischen Grundlage der Literaturwissenscha . – Berlin [u. a.]: De Gruyter Akademie Forschung, 2016. XV, 214 S. (Abhandlungen der Akademie der Wissenscha en zu Göttingen; N. F. 42) / Moraldo. - In: GERMANISTIK. - ISSN 0016-8912. - STAMPA. - 58:3-4(2017), pp. 734-735.
Moraldo
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