Websprache.net ist die Antwort auf die Ausdifferenzierung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie. Schlagworte wie Individualität, Mobilität, Interaktivität sind spürbar Wirklichkeit geworden und stehen für einen tiefgreifenden Wandel, der durch Konvergenz und Digitalisierung geprägt ist. Immer kürzere Innovationszyklen bei Hard- und Soft¬ware erzeugen einen ständigen Modernisierungsdruck, der klassische Mediakonstellationen verändert und neu definiert hat. Die Rück- und Auswirkungen dieser me¬dialen Transformationsprozesse auf unser Kommunikations- und Sprachverhalten untersucht vorl. Band. Das Editorial (P. Schlobinski) informiert ebenso kompetent wie problemorientiert über die thematische Spannweite internetbasieter Sprach- und Kommunikationsprozesse, ihre Voraussetzungen und Perspektiven. Deren faszinierende Vielfalt spiegeln dann die einzelnen Beiträge wider. Aspekte der Verschmelzung verschiedener Medien (media merging), der Transmedialisierung von Ausdrucks- und Kommunikationsweisen (G. Freyermuth), „die von Grenzen zwischen den Medien Text, Ton, Bild nicht länger eingeschränkt werden“, kommen dabei ebenso zur Sprache, wie die Kommunikationspraxen Chat (U. Wirth) und E-Mail (Ch. Dürscheid), die sich als neue, mündlich geprägte Traditionen des Schreibens herausgebildet haben. Neu sind auch Banner¬werbung und Interstitials (T. Siever). Als bild- und textbasierte Werbeformen stellen sie einen spezifi¬schen Aspekt des Hypertextes dar, der auch in seinen multimedialen Eigenschaften sowohl aus prag¬malinguistischer und textsortenspezi¬fischer Perspektive (E.-M. Jakobs/K. Lehnen) als auch in Form von digitaler Literatur (R. Simanows¬ki) untersucht wird. Konkrete Fallstudien zu textlinguistischen und kommunikationswissenschaftlichen Aspekten digitaler Nischenmedien wie Weblogs, Indymedia und E-Zines (J. K. Androutsopoulos) geben Aufschluss über Wandel und Erscheinungsformen „des Magazinformats im aktuellen deutschsprachigen Webangebot“. Dass die neuen Technologien aus unserem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken sind, demonstrieren computergenerierte Systeme wie Lingu- bzw. Chatbots (M. Tewes), die an der Schnittstelle virtueller/realer Kommunikation beweisen müssen, ob sie „im lebensweltlichen Handeln bestehen können“. Neben ihrem informativen Charakter zeichnet die einzelnen Beiträge ihre jeweils solide theoretische Grundlegung, ein selbstkritisches Problembewußtsein und die klare sprachliche Präsentation aus. Der Band wird der Medienlinguistik neue Impulse geben.

Torsten Siever/Peter Schlobinski/Jens Runkehl: Websprache.net. Sprache und Kommunikation im Internet, Berlin/New York: de Gruyter 2006 / Sandro M. Moraldo. - In: GERMANISTIK. - ISSN 0016-8912. - STAMPA. - 47, 1/2 (2006:(2006), pp. 101-101.

Torsten Siever/Peter Schlobinski/Jens Runkehl: Websprache.net. Sprache und Kommunikation im Internet, Berlin/New York: de Gruyter 2006

MORALDO, SANDRO
2006

Abstract

Websprache.net ist die Antwort auf die Ausdifferenzierung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie. Schlagworte wie Individualität, Mobilität, Interaktivität sind spürbar Wirklichkeit geworden und stehen für einen tiefgreifenden Wandel, der durch Konvergenz und Digitalisierung geprägt ist. Immer kürzere Innovationszyklen bei Hard- und Soft¬ware erzeugen einen ständigen Modernisierungsdruck, der klassische Mediakonstellationen verändert und neu definiert hat. Die Rück- und Auswirkungen dieser me¬dialen Transformationsprozesse auf unser Kommunikations- und Sprachverhalten untersucht vorl. Band. Das Editorial (P. Schlobinski) informiert ebenso kompetent wie problemorientiert über die thematische Spannweite internetbasieter Sprach- und Kommunikationsprozesse, ihre Voraussetzungen und Perspektiven. Deren faszinierende Vielfalt spiegeln dann die einzelnen Beiträge wider. Aspekte der Verschmelzung verschiedener Medien (media merging), der Transmedialisierung von Ausdrucks- und Kommunikationsweisen (G. Freyermuth), „die von Grenzen zwischen den Medien Text, Ton, Bild nicht länger eingeschränkt werden“, kommen dabei ebenso zur Sprache, wie die Kommunikationspraxen Chat (U. Wirth) und E-Mail (Ch. Dürscheid), die sich als neue, mündlich geprägte Traditionen des Schreibens herausgebildet haben. Neu sind auch Banner¬werbung und Interstitials (T. Siever). Als bild- und textbasierte Werbeformen stellen sie einen spezifi¬schen Aspekt des Hypertextes dar, der auch in seinen multimedialen Eigenschaften sowohl aus prag¬malinguistischer und textsortenspezi¬fischer Perspektive (E.-M. Jakobs/K. Lehnen) als auch in Form von digitaler Literatur (R. Simanows¬ki) untersucht wird. Konkrete Fallstudien zu textlinguistischen und kommunikationswissenschaftlichen Aspekten digitaler Nischenmedien wie Weblogs, Indymedia und E-Zines (J. K. Androutsopoulos) geben Aufschluss über Wandel und Erscheinungsformen „des Magazinformats im aktuellen deutschsprachigen Webangebot“. Dass die neuen Technologien aus unserem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken sind, demonstrieren computergenerierte Systeme wie Lingu- bzw. Chatbots (M. Tewes), die an der Schnittstelle virtueller/realer Kommunikation beweisen müssen, ob sie „im lebensweltlichen Handeln bestehen können“. Neben ihrem informativen Charakter zeichnet die einzelnen Beiträge ihre jeweils solide theoretische Grundlegung, ein selbstkritisches Problembewußtsein und die klare sprachliche Präsentation aus. Der Band wird der Medienlinguistik neue Impulse geben.
2006
Torsten Siever/Peter Schlobinski/Jens Runkehl: Websprache.net. Sprache und Kommunikation im Internet, Berlin/New York: de Gruyter 2006 / Sandro M. Moraldo. - In: GERMANISTIK. - ISSN 0016-8912. - STAMPA. - 47, 1/2 (2006:(2006), pp. 101-101.
Sandro M. Moraldo
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