Der Beitrag geht der Frage nach, welche Konsequenzen sich aus dem Prozess der europäischen Integration und der Globalisierung der Weltmärkte für das italienische Bildungssystem, speziell für die Fremdsprachenausbildung, ergeben haben. Zunächst wird die Fremdsprachenkompetenz der Italiener analysiert, die laut einer landesweit durchgeführten Erhebung nicht den internationalen Standards genügt. Die Versäumnisse lassen sich durch bildungspolitische Defizite in der Vergangenheit erklären. Daran anschließend wird die tiefgreifende Strukturreform des Schul- und Hochschulwesens thematisiert, die die Bedeutung der Mehrsprachigkeit wie auch die von der EU proklamierte sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas reflektiert. Es wird gezeigt, wie der schulische Fremdsprachenunterricht auf der Basis des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen neu strukturiert und der Gebrauchswert der Geisteswissenschaften, speziell der Neuphilologien, durch ein anwendungs- und berufsbezogenes Profil der Studiengänge den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst wurde. Der Beitrag behält dabei die Stellung der deutschen Sprache und der Germanistik immer im Blick. Abschließend wird die Förderung von Deutsch als Wissenschaftssprache als Desiderat einer langfristig angelegten deutschen Kulturpolitik und die Bedeutung der Sprachenvielfalt im Zeitalter des lebenslangen Lernens unterstrichen.
Kommunikative Einheit in sprachlicher Vielfalt. Die Fremdsprachenfrage in Italien: Befunde und Anmerkungen aus einer sprachpolitisch-praktischen Perspektive / Sandro M. Moraldo. - In: MUTTERSPRACHE. - ISSN 0027-514X. - STAMPA. - 3 (Jahrgang 117):(2007), pp. 199-215.
Kommunikative Einheit in sprachlicher Vielfalt. Die Fremdsprachenfrage in Italien: Befunde und Anmerkungen aus einer sprachpolitisch-praktischen Perspektive
MORALDO, SANDRO
2007
Abstract
Der Beitrag geht der Frage nach, welche Konsequenzen sich aus dem Prozess der europäischen Integration und der Globalisierung der Weltmärkte für das italienische Bildungssystem, speziell für die Fremdsprachenausbildung, ergeben haben. Zunächst wird die Fremdsprachenkompetenz der Italiener analysiert, die laut einer landesweit durchgeführten Erhebung nicht den internationalen Standards genügt. Die Versäumnisse lassen sich durch bildungspolitische Defizite in der Vergangenheit erklären. Daran anschließend wird die tiefgreifende Strukturreform des Schul- und Hochschulwesens thematisiert, die die Bedeutung der Mehrsprachigkeit wie auch die von der EU proklamierte sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas reflektiert. Es wird gezeigt, wie der schulische Fremdsprachenunterricht auf der Basis des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen neu strukturiert und der Gebrauchswert der Geisteswissenschaften, speziell der Neuphilologien, durch ein anwendungs- und berufsbezogenes Profil der Studiengänge den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst wurde. Der Beitrag behält dabei die Stellung der deutschen Sprache und der Germanistik immer im Blick. Abschließend wird die Förderung von Deutsch als Wissenschaftssprache als Desiderat einer langfristig angelegten deutschen Kulturpolitik und die Bedeutung der Sprachenvielfalt im Zeitalter des lebenslangen Lernens unterstrichen.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.