Aufgrund der Anwesenheit von Kindern mit Lernschwierigkeiten haben Er- fahrung und Forschung gezeigt, dass diese Lernschwierigkeiten häufig mit Lehrschwierigkeiten zusammenhängen und nach anderen und verschiede- nen Lehrformen verlangen. Es wurde deutlich, dass sich die Wahl der Di- daktik auf Vorurteile zurückführen liess. Die Anwesenheit von Kindern mit Lernschwierigkeiten in der Klasse hat wieder und wieder Lücken aufgedeckt und hat neue mögliche Lehr-Wege, -Formen und -Inhalte aufgezeigt. Man hat gemerkt, dass Kinder mit oder ohne Behinderungen eine Didak- tik brauchen, die auf einer Pädagogik gründet, welche die vielen zum Teil widersprüchlichen Faktoren berücksichtigt, um adäquate Lernbedingungen herzustellen. Eine Klasse mit oder ohne der Anwesenheit eines Kindes mit Lernschwie- rigkeiten ist angewiesen auf vielfältige Interventionen, Strategien, Metho- den, Kommunikationsmittel und Materialien, welche die Einzigartigkeit je- des Einzelnen fördern und stärken. Ein integrativer und inklusiver Ansatz diskriminiert und klassifiziert nicht nach der Quantität des Wissens der Kinder (je mehr du weisst, desto besser bist du). Er bezieht sich nicht auf aufklärerische und additive Model- le des Wissens, sondern will die Handlungsfreiheit des Wissens. Ein Kind soll lernen zu fragen. Es soll lernen, wen, wie und was es fragen muss. Es muss wissen, wie Hypothesen und Instrumente für Untersuchungen formu- liert und überprüft werden. So ist ein Kind fähig zu lernen – auch ausser- halb der Schule und mit Methoden, die Schule vielleicht manchmal auch ausschliesst.

Didaktische Orienterungen in: Integration:Anspruch und Wirklichkeit

CUOMO, NICOLA
2004

Abstract

Aufgrund der Anwesenheit von Kindern mit Lernschwierigkeiten haben Er- fahrung und Forschung gezeigt, dass diese Lernschwierigkeiten häufig mit Lehrschwierigkeiten zusammenhängen und nach anderen und verschiede- nen Lehrformen verlangen. Es wurde deutlich, dass sich die Wahl der Di- daktik auf Vorurteile zurückführen liess. Die Anwesenheit von Kindern mit Lernschwierigkeiten in der Klasse hat wieder und wieder Lücken aufgedeckt und hat neue mögliche Lehr-Wege, -Formen und -Inhalte aufgezeigt. Man hat gemerkt, dass Kinder mit oder ohne Behinderungen eine Didak- tik brauchen, die auf einer Pädagogik gründet, welche die vielen zum Teil widersprüchlichen Faktoren berücksichtigt, um adäquate Lernbedingungen herzustellen. Eine Klasse mit oder ohne der Anwesenheit eines Kindes mit Lernschwie- rigkeiten ist angewiesen auf vielfältige Interventionen, Strategien, Metho- den, Kommunikationsmittel und Materialien, welche die Einzigartigkeit je- des Einzelnen fördern und stärken. Ein integrativer und inklusiver Ansatz diskriminiert und klassifiziert nicht nach der Quantität des Wissens der Kinder (je mehr du weisst, desto besser bist du). Er bezieht sich nicht auf aufklärerische und additive Model- le des Wissens, sondern will die Handlungsfreiheit des Wissens. Ein Kind soll lernen zu fragen. Es soll lernen, wen, wie und was es fragen muss. Es muss wissen, wie Hypothesen und Instrumente für Untersuchungen formu- liert und überprüft werden. So ist ein Kind fähig zu lernen – auch ausser- halb der Schule und mit Methoden, die Schule vielleicht manchmal auch ausschliesst.
2004
Schweizer Heilpadagogik Kongress
57
66
A. KUMMER WYSS, P. WALTHER-MULLER; N. CUOMO
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