Manuela Caterina Moroni: Modalpartikeln zwischen Syntax, Prosodie und Informationsstruktur. Frankfurt am Main et al.: Lang 2010

In der vorl. Arbeit geht es um das Stellungsverhalten der Modalpartikeln im Deutschen. Zwar gilt als wissenschaftlich gesichert, dass sich Modalpartikeln sowohl im Mittelfeld als auch informationsstrukturell vor dem Rhema positionieren. Doch gibt es Modalpartikeln, deren syntaktische Position nicht in das Thema-Rhema-Modell passt, sondern – dies die Hauptthese des Buches – die Akzentuierung als Kodierungsmittel der Informationsstruktur deren Stellungsverhalten mit bestimmt. Aus der Kombination verschiedener theoretischer bzw. analytischer Modelle entwickelt Verf. eine Theorie der Topik-Fokus-Gliederung, die es erlaubt, „authentische gesprochen-sprachliche Daten so zu untersuchen, dass die lineare und hierarchische Topik-Fokus-Struktur des Redestroms sichtbar wird“ (1). Gegliedert ist der Band in vier Kapitel. Informiert Kap. 1 über die Forschungslage, die Haupteigenschaften der Modalpartikeln und den Begriff der Informationsstruktur, geht Kap. 2 auf die Ansätze ein, in denen die syntaktische Stellung mit der Akzentuierung der Informationsstruktur kombiniert wird. In einem weiteren Schritt (Kap. 3) wird ein akzentbasiertes Modell der Fokus-Hintergrund Gliederung entwickelt, das in einem abschließenden Schritt (Kap. 4) „auf die gesprochen-sprachlichen Korpusdaten angewendet wird“ (121). Mit ihrer „prosodie-geleiteten Theorie“ (43) gelingt es Verf. zu zeigen, dass sich die Aspekte des Stellungsverhaltens der Modalpartikeln weiter präzisieren lassen als dies bisher der Fall war. Damit behebt sie nicht nur ein Forschungsdesiderat. Die Erkenntnisse aus der Analyse der Intonation in gesprochen-sprachlichen Daten eröffnen auch eine vielversprechende Perspektive für die Vermittlung von Modalpartikeln aus fremdsprachenerwerbsspezifischer Sicht.