Die Zuweisung des Genus wird gemeinhin als einer der schwierigsten Bereiche der deutschen Grammatik angesehen, denn sie ist nur zum Teil regelgeleitet und die Validität der existierenden Regeln ist oft erheblich eingeschränkt. Deshalb wird der Erwerb des Genus als eines der größten Probleme betrachtet, mit denen sich Lerner des Deutschen als Fremdsprache auseinandersetzen müssen. Langjährige, persönliche Unterrichtserfahrung widersprach allerdings dieser allgemein anerkannten Sicht, weshalb eine empirische Studie hier Klarheit bringen sollte. Der vorliegende Beitrag beschreibt das Untersuchungsdesign sowie ausgewählte Ergebnisse. Die Studie zeigt, dass die Genus-Zuweisung tatsächlich ein größeres Problem darstellt, als das von der Autorin ursprünglich angenommen wurde. Eine detaillierte Analyse zeigt jedoch auch, dass sowohl richtige als auch falsche Zuweisungen nicht dem Zufall geschuldet sind, sondern aufgrund eines Bündels von Faktoren zustande kommen. Die Studie zeigt auch, dass Lerner durchaus Regeln für die Genus-Zuweisung entwickeln, und das obwohl Genus-Regeln weder im Unterricht noch in den Lehr-/Lernmaterialien systematisch eingeführt und geübt werden.
Genus im DaF-Unterricht in Italien: Was machen die Lerner?
RIEGER, MARIA ANTOINETTE
2011
Abstract
Die Zuweisung des Genus wird gemeinhin als einer der schwierigsten Bereiche der deutschen Grammatik angesehen, denn sie ist nur zum Teil regelgeleitet und die Validität der existierenden Regeln ist oft erheblich eingeschränkt. Deshalb wird der Erwerb des Genus als eines der größten Probleme betrachtet, mit denen sich Lerner des Deutschen als Fremdsprache auseinandersetzen müssen. Langjährige, persönliche Unterrichtserfahrung widersprach allerdings dieser allgemein anerkannten Sicht, weshalb eine empirische Studie hier Klarheit bringen sollte. Der vorliegende Beitrag beschreibt das Untersuchungsdesign sowie ausgewählte Ergebnisse. Die Studie zeigt, dass die Genus-Zuweisung tatsächlich ein größeres Problem darstellt, als das von der Autorin ursprünglich angenommen wurde. Eine detaillierte Analyse zeigt jedoch auch, dass sowohl richtige als auch falsche Zuweisungen nicht dem Zufall geschuldet sind, sondern aufgrund eines Bündels von Faktoren zustande kommen. Die Studie zeigt auch, dass Lerner durchaus Regeln für die Genus-Zuweisung entwickeln, und das obwohl Genus-Regeln weder im Unterricht noch in den Lehr-/Lernmaterialien systematisch eingeführt und geübt werden.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.