2017 erschien auf Anregung von Prof. Dr. Ulrich Ammon der Band Die deutsche Sprache in Italien – Zwischen Europäisierung und Globalisierung (Frankfurt am Main et al.). Der Band verstand sich als ein Beitrag zum State of the Art der deutschen Sprache in Italien. Er stellte einen ersten, wenn auch unvollständigen Versuch dar, die Stellung des Deutschen in Italien abzubilden und zu ‚kartographieren‘. Der vorliegende Band stellt nun eine Ergänzung dar. Er gibt einen Überblick über weitere zahlreiche Facetten eines vielfältigen Lern-, Lehr- und Gebrauchsgegenstandes, der nicht zuletzt auch aufgrund der ökonomischen Stärke Deutschlands als wichtiges Kommunikationsmittel ein umfangreiches fachspezifisches Sprachwissen immer häufiger erforderlich macht. Eröffnet wird der Band mit einem Beitrag von Markus Dörflinger und Hermann Atz von der privaten Forschungseinrichtung apollis, die im Auftrag des Goethe-Institut Rom eine empirische Studie über die Verbreitung von Deutsch als Fremdsprache an den italienischen Schulen durchgeführt und die Sprachlernmotivation italienischer Schülerinnen und Schüler untersucht haben. Das Goethe-Institut Mailand (Gröger Anita/Anna Maria Baldermann/Adrian Lewerken) verfolgt in seinem grundlegenden Beitrag dagegen einen zentralen Aspekt der Bildungstrends und deren Folgen für den Deutschunterricht sowie die Bedeutung organisierter Bildungsmaßnahmen für Deutsch-Lehrkräfte in Italien. Gabriele Volgnandt von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in Rom stellt das Deutsche Sprachdiplom (DSD) in Italien vor. Das DSD der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland stellt nach wie vor das einzige schulische Programm Deutschland für Deutsch als Fremdsprache im Ausland dar und kann nach einem mehrjährigen Besuch des Deutschunterrichts mit einer Abschlussprüfung erworben werden. Er gilt zwar als Nachweis der erforderlichen Sprachkenntnisse für ein Studium an einer Universität der BRD, ist aber weit mehr als nur ein Sprachzertifikat. Martina Neuber, die ehemalige Koordinatorin der deutschen Abteilungen in Italien der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) fokussiert wiederum ihr Interesse auf die Deutsch-Profil-Schulen (DPS) und zeigt den Mehrwert („una marcia in più“) eines solchen Schultyps. DPS sind in der Regel nationale – in diesem Falle – italienische Schulen, die ein ausgeprägtes deutsches Unterrichts- und Abschlussprofil haben und in denen dann auch das Abitur in den deutschsprachigen Fächern abgelegt werden muss. Weiterhin thematisiert Katrin Helber von der Auslandshandelskammer Mailand (AHK) das deutsche Modell-Konzept des dualen Weges als Einstieg in eine qualifizierte Berufs- bzw. Erwerbstätigkeit und zeigt die Bedeutung dieses Bildungsangebots für die Arbeitsmarktrelevanz Jugendlicher in Italien. Im Beitrag von Annette Walter und Fabio Freud von der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft in Rom steht die Rolle des Netzwerk Deutsch für die Förderung von Deutsch als Fremdsprache in Italien im Vordergrund. Mit ihren Ausführungen geben sie auch gleichzeitig einen Einblick in die deutsche Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik. Welche Relevanz und welchen Stellenwert Deutsch als Wissenschaftssprache in Italien in einem globalisierten Zeitalter hat, in dem nationenübergreifend immer mehr englischsprachige Studiengänge eingeführt werden, zeigen in ihrer Abhandlung Dorothee Heller und Gabriella Carobbio. Dass der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) als weltweit größte Förderorganisation für Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern auch in Italien auf eine lange Tradition zurückblicken kann, erörtert in ihrem Beitrag die Leiterin des DAAD-Informationszentrums Rom, Valentina Torri. Die Vielfältigkeit des Informationszentrums erstreckt sich dabei ausgehend von den Lektoraten und Sprachassistenzen über die Unterstützung der akademischen Ausbildung angehender Deutschlehrender mit dem Förderprogramm Dhoch3 bis zum Stipendienprogramm für Hochschulsommerkurse. Mit der Vorstellung des ersten italienischen universitären Masterlehrgangs DaF-DaZ-Didaktik an der Universität Suor Orsola Benincasa in Neapel geben Paola Paumgardhen und Eriberto Russo einen Einblick in den einjährigen Lehrgang, der sich an angehende Sprachlehrkräfte wendet und in dem fundierte Kenntnisse und moderne Methoden in den Bereichen DaF/DaZ vermittelt werden. Über die Stellung des Internationalen Deutschlehrerinnen und Deutschlehrerverbandes (IDV) im italienischen Verbandsnetz und welche Rolle die sprachenpolitische Bedeutung der Internationalen Deutschlehrerinnen und Deutschlehrertagung 2013 in Bozen für die italienischen Fremdsprachenpolitik gespielt hat, berichtet dagegen Marianne Hepp, die von 2009-2021 als Vorsitzende des IDV fungierte. Sandro M. Moraldo schließt den Band mit seinen Ausführungen zur Stellung des Deutschen als Fachsprache, das in dem von der Europäischen Kommission geförderten Projekt Quality in Language Learning (QuILL) untersucht. Das Projekt setzt sich das Ziel, Online-Bildungsmaterialien, so genannte Open Educational Resources (OER) für 18 EU-Sprachen zu erarbeiten und ohne Zugriffsrestriktionen im Internet zur Verfügung zu stellen.

Stellung und Stellenwert der deutschen Sprache in Italien. Grundlagen und Perspektiven

Moraldo, Sandro M.
2021

Abstract

2017 erschien auf Anregung von Prof. Dr. Ulrich Ammon der Band Die deutsche Sprache in Italien – Zwischen Europäisierung und Globalisierung (Frankfurt am Main et al.). Der Band verstand sich als ein Beitrag zum State of the Art der deutschen Sprache in Italien. Er stellte einen ersten, wenn auch unvollständigen Versuch dar, die Stellung des Deutschen in Italien abzubilden und zu ‚kartographieren‘. Der vorliegende Band stellt nun eine Ergänzung dar. Er gibt einen Überblick über weitere zahlreiche Facetten eines vielfältigen Lern-, Lehr- und Gebrauchsgegenstandes, der nicht zuletzt auch aufgrund der ökonomischen Stärke Deutschlands als wichtiges Kommunikationsmittel ein umfangreiches fachspezifisches Sprachwissen immer häufiger erforderlich macht. Eröffnet wird der Band mit einem Beitrag von Markus Dörflinger und Hermann Atz von der privaten Forschungseinrichtung apollis, die im Auftrag des Goethe-Institut Rom eine empirische Studie über die Verbreitung von Deutsch als Fremdsprache an den italienischen Schulen durchgeführt und die Sprachlernmotivation italienischer Schülerinnen und Schüler untersucht haben. Das Goethe-Institut Mailand (Gröger Anita/Anna Maria Baldermann/Adrian Lewerken) verfolgt in seinem grundlegenden Beitrag dagegen einen zentralen Aspekt der Bildungstrends und deren Folgen für den Deutschunterricht sowie die Bedeutung organisierter Bildungsmaßnahmen für Deutsch-Lehrkräfte in Italien. Gabriele Volgnandt von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in Rom stellt das Deutsche Sprachdiplom (DSD) in Italien vor. Das DSD der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland stellt nach wie vor das einzige schulische Programm Deutschland für Deutsch als Fremdsprache im Ausland dar und kann nach einem mehrjährigen Besuch des Deutschunterrichts mit einer Abschlussprüfung erworben werden. Er gilt zwar als Nachweis der erforderlichen Sprachkenntnisse für ein Studium an einer Universität der BRD, ist aber weit mehr als nur ein Sprachzertifikat. Martina Neuber, die ehemalige Koordinatorin der deutschen Abteilungen in Italien der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) fokussiert wiederum ihr Interesse auf die Deutsch-Profil-Schulen (DPS) und zeigt den Mehrwert („una marcia in più“) eines solchen Schultyps. DPS sind in der Regel nationale – in diesem Falle – italienische Schulen, die ein ausgeprägtes deutsches Unterrichts- und Abschlussprofil haben und in denen dann auch das Abitur in den deutschsprachigen Fächern abgelegt werden muss. Weiterhin thematisiert Katrin Helber von der Auslandshandelskammer Mailand (AHK) das deutsche Modell-Konzept des dualen Weges als Einstieg in eine qualifizierte Berufs- bzw. Erwerbstätigkeit und zeigt die Bedeutung dieses Bildungsangebots für die Arbeitsmarktrelevanz Jugendlicher in Italien. Im Beitrag von Annette Walter und Fabio Freud von der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft in Rom steht die Rolle des Netzwerk Deutsch für die Förderung von Deutsch als Fremdsprache in Italien im Vordergrund. Mit ihren Ausführungen geben sie auch gleichzeitig einen Einblick in die deutsche Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik. Welche Relevanz und welchen Stellenwert Deutsch als Wissenschaftssprache in Italien in einem globalisierten Zeitalter hat, in dem nationenübergreifend immer mehr englischsprachige Studiengänge eingeführt werden, zeigen in ihrer Abhandlung Dorothee Heller und Gabriella Carobbio. Dass der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) als weltweit größte Förderorganisation für Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern auch in Italien auf eine lange Tradition zurückblicken kann, erörtert in ihrem Beitrag die Leiterin des DAAD-Informationszentrums Rom, Valentina Torri. Die Vielfältigkeit des Informationszentrums erstreckt sich dabei ausgehend von den Lektoraten und Sprachassistenzen über die Unterstützung der akademischen Ausbildung angehender Deutschlehrender mit dem Förderprogramm Dhoch3 bis zum Stipendienprogramm für Hochschulsommerkurse. Mit der Vorstellung des ersten italienischen universitären Masterlehrgangs DaF-DaZ-Didaktik an der Universität Suor Orsola Benincasa in Neapel geben Paola Paumgardhen und Eriberto Russo einen Einblick in den einjährigen Lehrgang, der sich an angehende Sprachlehrkräfte wendet und in dem fundierte Kenntnisse und moderne Methoden in den Bereichen DaF/DaZ vermittelt werden. Über die Stellung des Internationalen Deutschlehrerinnen und Deutschlehrerverbandes (IDV) im italienischen Verbandsnetz und welche Rolle die sprachenpolitische Bedeutung der Internationalen Deutschlehrerinnen und Deutschlehrertagung 2013 in Bozen für die italienischen Fremdsprachenpolitik gespielt hat, berichtet dagegen Marianne Hepp, die von 2009-2021 als Vorsitzende des IDV fungierte. Sandro M. Moraldo schließt den Band mit seinen Ausführungen zur Stellung des Deutschen als Fachsprache, das in dem von der Europäischen Kommission geförderten Projekt Quality in Language Learning (QuILL) untersucht. Das Projekt setzt sich das Ziel, Online-Bildungsmaterialien, so genannte Open Educational Resources (OER) für 18 EU-Sprachen zu erarbeiten und ohne Zugriffsrestriktionen im Internet zur Verfügung zu stellen.
2021
208
978-88-9335-865-1
Moraldo, Sandro M.
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