Der Umgang mit Sprache in der Migrationsliteratur

THUNE, EVA-MARIA CHRISTINA CHARLOTTE
2017

Abstract

Die stete Zunahme von Texten mehrsprachiger Autorinnen und Autoren gehört zu den innovativen Tendenzen der deutschen Gegenwartsliteratur. Hierfür hat sich der Begriff Migrationsliteratur eingebürgert. Zur Problematik des Begriffs gehört, dass er sich vor allem auf die erste Generation von Migranten bezieht und ein Ankommen von außen meint. Das trifft aber für spätere Generationen nicht mehr zu. Autorinnen und Autoren verschiedener Generationen machen sprachlich-kulturelle Divergenzen und Kontraste produktiv, wobei das Dynamische und Prozesshafte von Sprachgebrauch und -reflexion in verschiedenen Verfahren gezeigt wird. Thematisch geht es u. a. um translokale Biographien, in denen der Sprachwechsel als Verlusterfahrung erlebt werden kann, neben solchen, in denen Mehrsprachigkeit und Interkulturalität eine Ressource sind und zu neuen Perspektivierungen führen. Durch den Sprachwechsel und/oder das Schreiben mit einer anderen Sprache ‚im Ohr‘ unterlaufen die Repertoires die Dichotomie von sprachlich richtig und falsch, zudem entziehen sich die Texte vereinfachenden kulturellen Zuschreibungen bzw. sie spielen damit. Implizit klingt immer etwas Abwesendes mit: andere Räume oder Zeiten, Sprachen, Varietäten
2017
Handbuch Sprache in der Literatur
531
549
Thune, EVA-MARIA CHRISTINA CHARLOTTE
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