Der Beitrag untersucht die Funktion der Zeitschriften für die Entwicklung der klein(st)form(en): Gemeint sind damit kleine Aufsätze, „Charaktere“ und „Menschenschilderungen“, „Fragmente“, „Gedanken oder Einfälle“, „Skizzen“, „Bemerkungen“, „Bemerkungen, Maximen, Gedanken“, „Reflexionen“, „Mémoires oder Betrachtungen“, „Essais, Pensées, Maximes, Mélanges“ (so Johann Karl Simon von Morgenstern unter Rekurs auf lauter französische Termini bei seiner Besprechung von Lichtenbergs „Vermischten Schriften“). Fokussiert werden einige verschiedenartig betitelte Sammlungen von Gedanken und Empfindungen, Reflexionen und Sentenzen, die heute als edita-inedita zu betrachten sind. Zeitlich erscheinen sie alle vor der posthumen Veröffentlichung der Vermischten Schriften Lichtenbergs, dank welche – wie Ernst Brandes (1758-1810) aus Anlaß seiner Rezension von Friedrich Maximilian Klingers „Betrachtungen und Gedanken“ hervorhebt – „die Manier, einzelne Gedanken und Empfindungen mitzutheilen“ auch bei den Deutschen zu einem vorher ungeahnten Ansehen kommt. Näher betrachtet werden insbesondere wegen ihrer Gleichzeitigkeit mit dem Erscheinen der „Zufälligen Gedanken“ im «Hannoverischen Magazin» die „Moralischen Anmerkungen“ im ersten Jahrgang der «Neuesten Mannigfaltigkeiten». Der abschließende Abschnitt, „Auch ein unbekannter Lichtenberg“, gilt der Rezeption einer der im „Göttinger Taschen Calender“ erschienenen Miscellaneen in der Zeitschrift «Berlinisches Archiv der Zeit und ihres Geschmacks», einer Monatsschrift, die ihrem Titel gemäß über ein breites Themenspektrum den Zeitgeist erfasste.
Cantarutti Giulia (2014). Zeitschriften, Klein(st)form(en), versteckte Aphorismensammlungen. Heidelberg : Universitaetsverlag Winter.
Zeitschriften, Klein(st)form(en), versteckte Aphorismensammlungen
CANTARUTTI, GIULIA
2014
Abstract
Der Beitrag untersucht die Funktion der Zeitschriften für die Entwicklung der klein(st)form(en): Gemeint sind damit kleine Aufsätze, „Charaktere“ und „Menschenschilderungen“, „Fragmente“, „Gedanken oder Einfälle“, „Skizzen“, „Bemerkungen“, „Bemerkungen, Maximen, Gedanken“, „Reflexionen“, „Mémoires oder Betrachtungen“, „Essais, Pensées, Maximes, Mélanges“ (so Johann Karl Simon von Morgenstern unter Rekurs auf lauter französische Termini bei seiner Besprechung von Lichtenbergs „Vermischten Schriften“). Fokussiert werden einige verschiedenartig betitelte Sammlungen von Gedanken und Empfindungen, Reflexionen und Sentenzen, die heute als edita-inedita zu betrachten sind. Zeitlich erscheinen sie alle vor der posthumen Veröffentlichung der Vermischten Schriften Lichtenbergs, dank welche – wie Ernst Brandes (1758-1810) aus Anlaß seiner Rezension von Friedrich Maximilian Klingers „Betrachtungen und Gedanken“ hervorhebt – „die Manier, einzelne Gedanken und Empfindungen mitzutheilen“ auch bei den Deutschen zu einem vorher ungeahnten Ansehen kommt. Näher betrachtet werden insbesondere wegen ihrer Gleichzeitigkeit mit dem Erscheinen der „Zufälligen Gedanken“ im «Hannoverischen Magazin» die „Moralischen Anmerkungen“ im ersten Jahrgang der «Neuesten Mannigfaltigkeiten». Der abschließende Abschnitt, „Auch ein unbekannter Lichtenberg“, gilt der Rezeption einer der im „Göttinger Taschen Calender“ erschienenen Miscellaneen in der Zeitschrift «Berlinisches Archiv der Zeit und ihres Geschmacks», einer Monatsschrift, die ihrem Titel gemäß über ein breites Themenspektrum den Zeitgeist erfasste.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.


