Körperbeschreibungen in mittelalterlicher Literatur sind meist keine realis¬tischen Darstellungen physischer Körperlichkeit, meist sind es nur Gesten und Gebär¬den, in denen uns Körperlichkeit entgegen tritt. Im Parzival Wolframs von Eschenbach findet sich im Versuch, Hässlichkeit darzustellen, allerdings eine der frühsten grotesk-realistischen Zeichnungen eines Körpers. Verfolgt man Beispiele von beschriebener Nahrungsaufnahme, scheint deren narrative Funktion dazu zu drängen, sich zunehmend realistischerer Mittel zu bedienen.Neben einigen Stellen aus Wolframs Parzival und Steinmars Herbstlied ist es vor allem der frühneuzeitliche Ring Heinrich Wittenwilers, der zu realistisch-vulgären Beschreibungsmitteln greift, um physisch-körperliche Re¬alität darzustellen
Dallapiazza, M. (2015). Das Essensmotiv und die Entdeckung der Körperlichkeit in der Literatur des Mittelalters – Drei Beispiele. Bern : Peter Lang.
Das Essensmotiv und die Entdeckung der Körperlichkeit in der Literatur des Mittelalters – Drei Beispiele
DALLAPIAZZA, MICHAEL GOTTLIEB
2015
Abstract
Körperbeschreibungen in mittelalterlicher Literatur sind meist keine realis¬tischen Darstellungen physischer Körperlichkeit, meist sind es nur Gesten und Gebär¬den, in denen uns Körperlichkeit entgegen tritt. Im Parzival Wolframs von Eschenbach findet sich im Versuch, Hässlichkeit darzustellen, allerdings eine der frühsten grotesk-realistischen Zeichnungen eines Körpers. Verfolgt man Beispiele von beschriebener Nahrungsaufnahme, scheint deren narrative Funktion dazu zu drängen, sich zunehmend realistischerer Mittel zu bedienen.Neben einigen Stellen aus Wolframs Parzival und Steinmars Herbstlied ist es vor allem der frühneuzeitliche Ring Heinrich Wittenwilers, der zu realistisch-vulgären Beschreibungsmitteln greift, um physisch-körperliche Re¬alität darzustellenI documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.