Analog zum 'cultural turn' in der Übersetzungswissenschaft ist Interkulturalität spätestens seit den neunziger Jahren auch in der Dolmetschwissenschaft und -didaktik ein oft behandeltes Thema. Die einschlägige Literatur belegt jedoch, dass die Forderung nach interkulturellen Fähigkeiten bei Sprachmittlern wesentlich älter ist, da der Umgang mit unterschiedlichen Kulturen geradezu einen Wesenszug des Dolmetschens und Übersetzens ausmacht. Konstituierendes Element des Trainings von KonferenzdolmetscherInnen waren interkulturelle Aspekte allerdings bisher eher selten, während bei Dolmetschformen, die stärker auf Interaktion und Dialog ausgerichtet sind, kulturspezifische Aspekte schon länger gebührend berücksichtigt werden. Dabei wurden, je nach Anforderungsprofil und Einsatzbereich, teils sehr unterschiedliche Ansätze entwickelt. Angesichts der heute stark veränderten Anforderungen an SprachmittlerInnen und der steigenden Nachfrage nach Dolmetschleistungen außerhalb des ‚klassischen’ Dolmetschmarktes vertreten die Autorinnen die Auffassung, dass interkulturelles Training auch in die Ausbildung von Konferenzdolmetschern stärker integriert werden sollte.
Interkulturalität – (k)ein Thema für den Dolmetschunterricht? / Mack G.; Schoch S.. - STAMPA. - (2008), pp. 209-227. (Intervento presentato al convegno Der Fall der Kulturmauer: Wie kann Sprachunterricht interkulturell sein? tenutosi a Ferrara nel 9.-10. novembre 2006).
Interkulturalität – (k)ein Thema für den Dolmetschunterricht?
MACK, GABRIELE DOROTHE;SCHOCH, SYLVIE
2008
Abstract
Analog zum 'cultural turn' in der Übersetzungswissenschaft ist Interkulturalität spätestens seit den neunziger Jahren auch in der Dolmetschwissenschaft und -didaktik ein oft behandeltes Thema. Die einschlägige Literatur belegt jedoch, dass die Forderung nach interkulturellen Fähigkeiten bei Sprachmittlern wesentlich älter ist, da der Umgang mit unterschiedlichen Kulturen geradezu einen Wesenszug des Dolmetschens und Übersetzens ausmacht. Konstituierendes Element des Trainings von KonferenzdolmetscherInnen waren interkulturelle Aspekte allerdings bisher eher selten, während bei Dolmetschformen, die stärker auf Interaktion und Dialog ausgerichtet sind, kulturspezifische Aspekte schon länger gebührend berücksichtigt werden. Dabei wurden, je nach Anforderungsprofil und Einsatzbereich, teils sehr unterschiedliche Ansätze entwickelt. Angesichts der heute stark veränderten Anforderungen an SprachmittlerInnen und der steigenden Nachfrage nach Dolmetschleistungen außerhalb des ‚klassischen’ Dolmetschmarktes vertreten die Autorinnen die Auffassung, dass interkulturelles Training auch in die Ausbildung von Konferenzdolmetschern stärker integriert werden sollte.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.