In diesem Beitrag werden die Resultate einer Analyse der Protokolle, die Schopenhauer beim Besuch der Vorlesungen, die Fichte im WS 1811-1812 an der Universität Berlin hielt verfasste dargestellt. Aus einer ersten Lektüre erscheint Schopenhauer als jemand, der eine zwar noch grobe aber ziemlich fest gebaute philosophische Weltanschauung hat, die er aus einer personalen Interpretation der Transzendentalphilosophie entwickelt hat: der junge Schopenhauer, als er die Vorlesungen Fichtes besuchte, erscheint philosophisch schon vollkommen gebildet und suchte also in den Vorlesungen eher Gegner als Lehrer. Umso stärker der Streit mit demjenigen, der vom Lehrstuhl aus behauptet, selbst eine Transzendentalsystem gegründet zu haben, und sich öffentlich mit Kant auseinandersetzt. Daher aber auch das Interessante an diesen Protokollen: denn gerade in der philosophischen Auseinandersetzung mit Fichte skizziert Schopenhauer am Rande seiner Kollegnachschriften die Grundthemen, die später seine Philosophie charakterisieren werden. Es handelt sich dabei um kurze aber prägnante Betrachtungen über das Genie und das Verhältnis des Willens zur Temporalität.

Schopenhauer als Schüler Fichtes / D'Alfonso, M. V.. - STAMPA. - 30:(2006), pp. 201-211. (Intervento presentato al convegno Johann Gottlieb Fichte. Das Spätwerk (1810-1814) und das Lebenswerk tenutosi a München nel 14-21 ottobre 2003).

Schopenhauer als Schüler Fichtes

D'ALFONSO, MATTEO VINCENZO
2006

Abstract

In diesem Beitrag werden die Resultate einer Analyse der Protokolle, die Schopenhauer beim Besuch der Vorlesungen, die Fichte im WS 1811-1812 an der Universität Berlin hielt verfasste dargestellt. Aus einer ersten Lektüre erscheint Schopenhauer als jemand, der eine zwar noch grobe aber ziemlich fest gebaute philosophische Weltanschauung hat, die er aus einer personalen Interpretation der Transzendentalphilosophie entwickelt hat: der junge Schopenhauer, als er die Vorlesungen Fichtes besuchte, erscheint philosophisch schon vollkommen gebildet und suchte also in den Vorlesungen eher Gegner als Lehrer. Umso stärker der Streit mit demjenigen, der vom Lehrstuhl aus behauptet, selbst eine Transzendentalsystem gegründet zu haben, und sich öffentlich mit Kant auseinandersetzt. Daher aber auch das Interessante an diesen Protokollen: denn gerade in der philosophischen Auseinandersetzung mit Fichte skizziert Schopenhauer am Rande seiner Kollegnachschriften die Grundthemen, die später seine Philosophie charakterisieren werden. Es handelt sich dabei um kurze aber prägnante Betrachtungen über das Genie und das Verhältnis des Willens zur Temporalität.
2006
Fichtes Spätwerk im Vergleich
201
211
Schopenhauer als Schüler Fichtes / D'Alfonso, M. V.. - STAMPA. - 30:(2006), pp. 201-211. (Intervento presentato al convegno Johann Gottlieb Fichte. Das Spätwerk (1810-1814) und das Lebenswerk tenutosi a München nel 14-21 ottobre 2003).
D'Alfonso, M. V.
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