Mit Blick auf Europa als Kultur- und Wirtschaftsraum und die zunehmende Globalisierung hat das Fremdsprachenlernen mit dem Ziel individueller Mehrsprachigkeit an zusätzlicher Bedeutung gewonnen. Nicht von ungefähr Italien seit dem Beschluss des Europarates vom 31. März 1995 zur qualitativen Verbesserung und Diversifizierung des Erwerbs von Fremdsprachenkenntnissen auf der einen und des Fremdsprachenunterrichts auf der anderen Seite ihr Bildungssystem einer Revision unterzogen. Vor diesem Hintergrund leistet der schulische Fremdsprachenunterricht von der Grund- bis zur Sekundarstufe I und II einen grundlegenden Beitrag zu den Bildungszielen einer mehrsprachigen Europäischen Union, in der jeder Bürger neben der Muttersprache auch mindestens zwei Fremdsprachen funktional beherrschen sollte. Doch die italienische Fremdsprachenpolitik scheint einen anderen Weg einzuschlagen Die seit der Bildungsreform Mitte der 1990er-Jahre dem Englischen schon zukommende starke Stellung soll weiter ausgebaut und dafür eine zweite Fremdsprache geopfert werden. Der Beitrag versucht anhand von statistischen Daten zu den Fremdsprachenkenntnissen der Italiener und den Fremdsprachenanforderungen italienischer Unternehmen den Widerspruch zwischen theoretischer Einsicht und praktischer Umsetzung der Bildungspolitik Italiens zu zeigen. Ob die deutsche Sprache als mögliche zweite Fremdsprache nach Englisch daher in Italien eine Zukunft haben wird, hängt nicht zuletzt davon ab, inwieweit sich die Fremdsprachenpolitik Italiens noch korrigieren lässt.

Die deutsche Sprache im Kontext der italienischen Sprachenpolitik

MORALDO, SANDRO
2013

Abstract

Mit Blick auf Europa als Kultur- und Wirtschaftsraum und die zunehmende Globalisierung hat das Fremdsprachenlernen mit dem Ziel individueller Mehrsprachigkeit an zusätzlicher Bedeutung gewonnen. Nicht von ungefähr Italien seit dem Beschluss des Europarates vom 31. März 1995 zur qualitativen Verbesserung und Diversifizierung des Erwerbs von Fremdsprachenkenntnissen auf der einen und des Fremdsprachenunterrichts auf der anderen Seite ihr Bildungssystem einer Revision unterzogen. Vor diesem Hintergrund leistet der schulische Fremdsprachenunterricht von der Grund- bis zur Sekundarstufe I und II einen grundlegenden Beitrag zu den Bildungszielen einer mehrsprachigen Europäischen Union, in der jeder Bürger neben der Muttersprache auch mindestens zwei Fremdsprachen funktional beherrschen sollte. Doch die italienische Fremdsprachenpolitik scheint einen anderen Weg einzuschlagen Die seit der Bildungsreform Mitte der 1990er-Jahre dem Englischen schon zukommende starke Stellung soll weiter ausgebaut und dafür eine zweite Fremdsprache geopfert werden. Der Beitrag versucht anhand von statistischen Daten zu den Fremdsprachenkenntnissen der Italiener und den Fremdsprachenanforderungen italienischer Unternehmen den Widerspruch zwischen theoretischer Einsicht und praktischer Umsetzung der Bildungspolitik Italiens zu zeigen. Ob die deutsche Sprache als mögliche zweite Fremdsprache nach Englisch daher in Italien eine Zukunft haben wird, hängt nicht zuletzt davon ab, inwieweit sich die Fremdsprachenpolitik Italiens noch korrigieren lässt.
2013
Vielfalt, Variation und Stellung der deutschen Sprache
391
409
Sandro M., Moraldo
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