Der erste Schwerpunkt des Bandes ist die Sprach- bzw. Sprachenpolitik. In den letzten Jahren hat sich Sprach(en)politik vor allem mit der Frage befasst, welche Bedeutung den Sprachen Europas angesichts der dominanten Stellung des Englischen zukommt und zukommen wird. Der Band will sich mit der Vorrangstellung des Englischen in der internationalen Kommunikation auseinandersetzen und dabei verschiedenen Fragen nachgehen: Wie kann Mehrsprachigkeit erhalten und gefördert werden? Ist die von der EU in zahlreichen Beschlüssen immer wieder geforderte mehrsprachige Gesellschaft nur Schall und Rauch, oder tragen die Bildungspolitiker dem auch auf nationaler Ebene Rechnung? Ist die nationale (i.e. italienische) Sprachenpolitik abträglich für Deutsch als Fremdsprache? Antworten darauf zu geben versuchen die Beiträge von Ger¬hard Stickel (Mannheim), Federica Ricci Garotti (Trient), Sandro M. Moraldo (Bologna/Forlì) und Vincenzo Gannuscio (Catania/Ragusa). Der zweite Schwerpunkt ist der Entwicklung der Rechtssprache zu einer bürgernahen Sprache gewidmet. Neuerdings befasst sich Sprachpolitik auch und verstärkt mit dem Thema der bürgernahen und -freundlichen Sprache in der Verwaltung. Rechtssprache bildet den Kern der Verwaltungssprache, daher müssen behördliche Schreiben, Texte und Vorschriften einerseits den Sachverhalt und die rechtliche Situation richtig wiedergeben, andererseits aber auch verständlich formuliert und übersichtlich sein, da das Bedürfnis nach einfachem Zugang zum Recht in der breiten Öffentlichkeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wie kann sprachliche Beratung sinnvoll und effektiv in den Gesetzgebungsprozess eingebunden werden? Welche Rolle spielt der Redaktionsstab der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) beim Deutschen Bundestag, wenn es darum geht, Gesetzestexte verständlicher zu machen? Wie sieht es mit den Rechtsverordnungen aus, für die eigentlich eine besondere fachsprachliche Kompetenz notwendig ist, obwohl sie doch unseren Alltag betreffen? Die Bedeutung des Themas in der und für die Öffentlichkeit war mit ein Anlass, dieses zum Thema dieses Bandes zu machen. In den Beiträgen von Elke Schade/Stephanie Thieme (Bundesministerium der Justiz), Marcello Soffritti (Bologna/Forlì), Rudolf Muhr (Graz), Giulia A. Disanto (Lecce) und Eva Wiesmann (Bologna/Forlì) geht es daher nicht zuletzt auch darum, die Diskussion über verständliche Gesetzes- und Verwaltungstexte auf der Folie einer kritisch-analytischen Betrachtung zu reflektieren.

Sprachenpolitik und Rechtssprache. Methodische Ansätze und Einzelanalysen

MORALDO, SANDRO
2012

Abstract

Der erste Schwerpunkt des Bandes ist die Sprach- bzw. Sprachenpolitik. In den letzten Jahren hat sich Sprach(en)politik vor allem mit der Frage befasst, welche Bedeutung den Sprachen Europas angesichts der dominanten Stellung des Englischen zukommt und zukommen wird. Der Band will sich mit der Vorrangstellung des Englischen in der internationalen Kommunikation auseinandersetzen und dabei verschiedenen Fragen nachgehen: Wie kann Mehrsprachigkeit erhalten und gefördert werden? Ist die von der EU in zahlreichen Beschlüssen immer wieder geforderte mehrsprachige Gesellschaft nur Schall und Rauch, oder tragen die Bildungspolitiker dem auch auf nationaler Ebene Rechnung? Ist die nationale (i.e. italienische) Sprachenpolitik abträglich für Deutsch als Fremdsprache? Antworten darauf zu geben versuchen die Beiträge von Ger¬hard Stickel (Mannheim), Federica Ricci Garotti (Trient), Sandro M. Moraldo (Bologna/Forlì) und Vincenzo Gannuscio (Catania/Ragusa). Der zweite Schwerpunkt ist der Entwicklung der Rechtssprache zu einer bürgernahen Sprache gewidmet. Neuerdings befasst sich Sprachpolitik auch und verstärkt mit dem Thema der bürgernahen und -freundlichen Sprache in der Verwaltung. Rechtssprache bildet den Kern der Verwaltungssprache, daher müssen behördliche Schreiben, Texte und Vorschriften einerseits den Sachverhalt und die rechtliche Situation richtig wiedergeben, andererseits aber auch verständlich formuliert und übersichtlich sein, da das Bedürfnis nach einfachem Zugang zum Recht in der breiten Öffentlichkeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wie kann sprachliche Beratung sinnvoll und effektiv in den Gesetzgebungsprozess eingebunden werden? Welche Rolle spielt der Redaktionsstab der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) beim Deutschen Bundestag, wenn es darum geht, Gesetzestexte verständlicher zu machen? Wie sieht es mit den Rechtsverordnungen aus, für die eigentlich eine besondere fachsprachliche Kompetenz notwendig ist, obwohl sie doch unseren Alltag betreffen? Die Bedeutung des Themas in der und für die Öffentlichkeit war mit ein Anlass, dieses zum Thema dieses Bandes zu machen. In den Beiträgen von Elke Schade/Stephanie Thieme (Bundesministerium der Justiz), Marcello Soffritti (Bologna/Forlì), Rudolf Muhr (Graz), Giulia A. Disanto (Lecce) und Eva Wiesmann (Bologna/Forlì) geht es daher nicht zuletzt auch darum, die Diskussion über verständliche Gesetzes- und Verwaltungstexte auf der Folie einer kritisch-analytischen Betrachtung zu reflektieren.
2012
192
9783631623008
Sandro M., Moraldo
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