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Diskurse über Krieg und Frieden in Europa. Zur ‚militärischen Spezialoperation‘ Russlands in der Ukraine. «MUTTERSPRACHE», 2-3.135 2025

Sandro M. Moraldo

;Thomas Niehr

2025

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Abstract

Unter dem Titel »Diskurse über Krieg und Frieden in Europa. Zur ‚militärischen Spezialoperation‘ Russlands in der Ukraine« fand im September 2023 im Deutsch-Italienischen Zentrum für den Europäischen Dialog – Villa Vigoni (Menaggio, Italien) ein mehrtätiges linguistisches Symposium statt. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat die Gewissheiten in Europa erheblich verändert. In den letzten 50 Jahren schien ein Krieg zwar nicht unmöglich, aber doch sehr unwahrscheinlich. Mit der russischen Aggression gegen die Ukraine hat sich diese Einschätzung grundlegend geändert. Dies spiegelt sich auch im öffentlichen Diskurs in Deutschland und Italien wider. Es wird nicht nur intensiv über die Vor- und Nachteile von Waffenlieferungen diskutiert, sondern es findet auch eine breite Metadiskussion darüber statt, inwiefern Positionen, die bisher als fest galten, nun schnell aufgegeben oder in ihr Gegenteil verkehrt werden. Ziel der Tagung war es, die öffentlichen Debatten in Italien und Deutschland über den Krieg in der Ukraine zu untersuchen. Es ging um die Frage, wie gesellschaftliches Wissen und moralische Positionierungen in den beiden Ländern auf unterschiedliche Weise versprachlicht und öffentlich diskutiert werden. Der Fokus lag dabei auf der verwendeten Lexik, den Argumentationsmustern und den verschiedenen Textsorten. Diese Analysen sollen dazu beitragen, die Besonderheiten der öffentlichen Diskurse in Italien und Deutschland zu beleuchten. Ein damit angestrebtes vertieftes Verständnis des Funktionierens und der Funktion öffentlicher Diskurse kann dazu beitragen, das Verständnis für demokratische Willensbildung auch in der Öffentlichkeit zu vertiefen.