Die Transkulturalität der Religion in Mirjam Presslers Nathan und seine Kinder / Conterno C. - ELETTRONICO. - (2022), pp. 109-120.

Die Transkulturalität der Religion in Mirjam Presslers Nathan und seine Kinder

Conterno C
2022

Abstract

2009 veröffentlicht Mirjam Pressler den Roman Nathan und seine Kinder. Die Geschichte spielt zur Zeit der Kreuzzüge und greift den Stoff auf, den Lessing in seinem Drama Nathan der Weise verarbeitete. Auf dieser Grundlage gestaltet die Autorin einen kraftvoll und poetisch erzählten Text, der ein höchst aktueller Appell für ein friedliches Miteinander zwischen Menschen unterschiedlichen Glaubens darstellt. Obwohl Nathan am Ende von Presslers Geschichte ermordet wird, überdauern seine Ideale von Selbstkritik, Vernunft und hartnäckigem Glauben an den Menschen sowie sein Traum von Toleranz und Humanität über die Religionsgrenzen hinaus seinen Tod und sie leben in seinen „Kindern“ fort. Aus der Fokussierung auf die „Kinder“, die das Erbe der humanen Ideale antreten, erwächst die Kraft, sich immer wieder von Neuem dafür einzusetzen, damit sich die Prinzipien von Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe und die damit zusammenhängenden Werte von Gerechtigkeit und Freiheit nochmalig durchsetzen. Ihren Protagonisten legt Mirjam Pressler Zitate aus den Heiligen Schriften in den Mund, Suren aus dem Koran, Psalmen und Prophetenzitate aus der Bibel sowie Textpassagen aus den Evangelien des Neuen Testaments. Darüber hinaus bezieht sich die Autorin auch auf die berühmte Rede „I have a dream“, die Martin Luther King anlässlich des „Marsches auf Washington für Arbeit und Freiheit“ am 28. August 1963 vor mehr als 250.000 Menschen hielt, wobei sie einen direkten Bezug auf humane Visionen der Gegenwart schafft. Wegen der behandelten Thematik und der zahlreichen, intertextuellen Bezüge bietet der Roman ein aufschlussreiches Beispiel von Transkulturalität der Religion in Prosatexten der Gegenwart. In diesem Sinne ist es Ziel des Beitrags, das transkulturelle Potential des Textes auszuloten.
2022
Transkulturalität der Religion in Prosatexten der Gegenwart
109
120
Die Transkulturalität der Religion in Mirjam Presslers Nathan und seine Kinder / Conterno C. - ELETTRONICO. - (2022), pp. 109-120.
Conterno C
File in questo prodotto:
Eventuali allegati, non sono esposti

I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.

Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11585/912425
 Attenzione

Attenzione! I dati visualizzati non sono stati sottoposti a validazione da parte dell'ateneo

Citazioni
  • ???jsp.display-item.citation.pmc??? ND
  • Scopus ND
  • ???jsp.display-item.citation.isi??? ND
social impact