Der italienische Wohlfahrtsstaat kann als Paradebeispiel für das südeuropäische Modell gelten. Charakteristisch sind das höchst fragmentarische Sozialsysteme in Bismarckscher Tradition und ein universales öffentliches Gesundheitssystem. Die Sozialprogramme bestehen überwiegend in Transfers, während Dienstleistungen hauptsächlich durch die Familie erbracht werden. Die deutliche Insider-Outsider-Problematik führt dazu, dass einige Berufsgruppen sehr gut sozial abgesichert sind, während andere unterversorgt sind.Die vorliegende Analyse bestätigt diese Merkmale. Allerdings haben sich während der vergangenen zwei Jahrzehnte auch bedeutende Änderungen ergeben, die auf die Herausbildung neuer Wohlfahrtskombinationen in Italien hindeuten. Das Gewicht der Sozialausgaben beginnt sich langsam zu verschieben – weg von den großzügigen Sozialversicherungen und hin zu den bislang vergleichsweise unbedeutenden Sozialhilfeprogrammen. Hinzu kommen eine zunehmende Flexibilisierung der Arbeitsmarktpolitik und eine verstärkte Verlagerung von staatlichen Kompetenzen auf die regionale und lokale Ebene.

Rekalibrierung von Sozialprogrammen und Flexibilisierung der Arbeitsmarktpolitik: Das italienische Wohlfahrtssystem / D. Natali. - STAMPA. - (2008), pp. 333-353.

Rekalibrierung von Sozialprogrammen und Flexibilisierung der Arbeitsmarktpolitik: Das italienische Wohlfahrtssystem

NATALI, DAVID
2008

Abstract

Der italienische Wohlfahrtsstaat kann als Paradebeispiel für das südeuropäische Modell gelten. Charakteristisch sind das höchst fragmentarische Sozialsysteme in Bismarckscher Tradition und ein universales öffentliches Gesundheitssystem. Die Sozialprogramme bestehen überwiegend in Transfers, während Dienstleistungen hauptsächlich durch die Familie erbracht werden. Die deutliche Insider-Outsider-Problematik führt dazu, dass einige Berufsgruppen sehr gut sozial abgesichert sind, während andere unterversorgt sind.Die vorliegende Analyse bestätigt diese Merkmale. Allerdings haben sich während der vergangenen zwei Jahrzehnte auch bedeutende Änderungen ergeben, die auf die Herausbildung neuer Wohlfahrtskombinationen in Italien hindeuten. Das Gewicht der Sozialausgaben beginnt sich langsam zu verschieben – weg von den großzügigen Sozialversicherungen und hin zu den bislang vergleichsweise unbedeutenden Sozialhilfeprogrammen. Hinzu kommen eine zunehmende Flexibilisierung der Arbeitsmarktpolitik und eine verstärkte Verlagerung von staatlichen Kompetenzen auf die regionale und lokale Ebene.
2008
Europaische Wohlfahrtssysteme. Ein Handbuch
333
353
Rekalibrierung von Sozialprogrammen und Flexibilisierung der Arbeitsmarktpolitik: Das italienische Wohlfahrtssystem / D. Natali. - STAMPA. - (2008), pp. 333-353.
D. Natali
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