Energie – Schöne Künste – Tugend. Ein Versuch über Johann Georg Sulzer und Wilhelm von Humboldt

Guglielmo Gabbiadini
2018

Abstract

Der Beitrag versteht sich als ein Experiment aus der Vogelperspektive: Er wirft einen Blick auf Verhältnisse von Wechselspiegelung zwischen Johann Georg Sulzer und Wilhelm von Humboldt – in ihren Gemeinsamkeiten und Differenzen. Führt man den Hintergrund der Sulzer’schen Ästhetik an Humboldt heran, so lassen sich zumindest Teile seines Werkes im Lichte jener anthropologischen „Achsendrehung“ lesen, die nicht zuletzt mit der Anerkennung von „Kraft“ bzw. „Energie“ als Grundelement jeder ästhetischen Erfahrung einhergeht. Durch diese kritisch-vergleichende Vorgehensweise, die zugleich einige Impulse zu einer literaturgeschichtlich orientierten Genealogie ästhetischer Kraftvorstellungen bieten möchte, dürfen erkenntnisfördernde Einsichten in eine komplexe ideen- und problemgeschichtliche Lage erhofft werden, bei der Sulzer und Humboldt als bevorzugte Gewährsmänner gelten. Zu diesem Zweck wird im Beitrag zunächst ein Umweg eingeschlagen, der an einem imaginierten Denkmal für vier „Weltweise“ mitten im friderizianischen Berlin der 1780er Jahre vorbeiführt (I). Die bisher kaum untersuchte Vorgeschichte dieses Monuments wird sodann als günstiger Anlass zur Erkundung zentraler Problemstellungen in Sulzers Ästhetik aus vielleicht ungewohntem Blickwinkel dienen (II). Als dritter abschließender Schritt werden einige ethisch-ästhetische Voraussetzungen von Humboldts Idee der Bildung untersucht (III). Dabei wird sich insbesondere herausstellen, inwiefern der begriffliche Dreiklang von Energie, schönen Künsten und Tugend eine geradezu zentrale Rolle bei der Herausbildung neuer Aufklärungsvisionen in dem zunehmend politisierten Gelehrtendiskurs des ausgehenden 18. Jahrhunderts spielt.
2018
Johann Georg Sulzer – Aufklärung im Umbruch
117
142
Guglielmo Gabbiadini
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