In dem Beitrag "Die Deutschen sind so kalt! - Nähe und Distanz in interkulturellen Begegnungen" soll gezeigt werden, wie stereotype Wahrnehmungen und Urteile zum Ausgangspunkt von interkulturellem Lernen gemacht werden können. Dazu wird in Kap. 1 des Beitrags zunächst der für jede Art von interkultureller Kommunikation grundsätzlichen Frage nachgegangen, weshalb auch fremdkulturelles Verhalten meist ganz selbstverständlich auf der Folie der eigenen Kultur interpretiert wird. Zu welchen Missverständnissen es dadurch kommen kann, wird an drei als kritisch erlebten Begegnungssituationen gezeigt. Obwohl es sich dabei um völlig unterschiedliche Situationen handelt, haben diese eines gemeinsam: Die deutschen Partner werden jeweils als ‚kalt’ wahrgenommen. Anschließend wird in Kap. 2 das Rich-point-Modell des amerikanischen Anthropologen und Sprachwissenschaftlers Michael Agar vorgestellt, mit dessen Hilfe kulturell bedingte Missverständnisse erkannt, deren Ursachen erforscht und das so erworbene neue Wissen für zukünftiges (Sprach-)Handeln zur Verfügung gestellt werden können. Entscheidend ist dabei, dass Agar kritische Momente in (interkulturellen) Begegnungssituationen nicht als Problemfälle auffasst, die um jeden Preis zu vermeiden sind, sondern als Gelegenheiten für interkulturelles Lernen: denn Kommunikationsprobleme geben Hinweise auf Lücken im Wissen um die andere Kultur. Dieses ursprünglich für die Feldforschung von Anthropologen entwickelte Modell wird so angepasst, dass es für den interkulturell ausgerichteten Sprachunterricht fruchtbar gemacht werden kann. Anhand der in 1 vorgestellten Begegnungssituationen, wird schließlich in Kap. 3 die Anwendung des Modells im Unterricht exemplifiziert.

Die Deutschen sind so kalt! - Nähe und Distanz in interkulturellen Begegnungen.

RIEGER, MARIA ANTOINETTE
2008

Abstract

In dem Beitrag "Die Deutschen sind so kalt! - Nähe und Distanz in interkulturellen Begegnungen" soll gezeigt werden, wie stereotype Wahrnehmungen und Urteile zum Ausgangspunkt von interkulturellem Lernen gemacht werden können. Dazu wird in Kap. 1 des Beitrags zunächst der für jede Art von interkultureller Kommunikation grundsätzlichen Frage nachgegangen, weshalb auch fremdkulturelles Verhalten meist ganz selbstverständlich auf der Folie der eigenen Kultur interpretiert wird. Zu welchen Missverständnissen es dadurch kommen kann, wird an drei als kritisch erlebten Begegnungssituationen gezeigt. Obwohl es sich dabei um völlig unterschiedliche Situationen handelt, haben diese eines gemeinsam: Die deutschen Partner werden jeweils als ‚kalt’ wahrgenommen. Anschließend wird in Kap. 2 das Rich-point-Modell des amerikanischen Anthropologen und Sprachwissenschaftlers Michael Agar vorgestellt, mit dessen Hilfe kulturell bedingte Missverständnisse erkannt, deren Ursachen erforscht und das so erworbene neue Wissen für zukünftiges (Sprach-)Handeln zur Verfügung gestellt werden können. Entscheidend ist dabei, dass Agar kritische Momente in (interkulturellen) Begegnungssituationen nicht als Problemfälle auffasst, die um jeden Preis zu vermeiden sind, sondern als Gelegenheiten für interkulturelles Lernen: denn Kommunikationsprobleme geben Hinweise auf Lücken im Wissen um die andere Kultur. Dieses ursprünglich für die Feldforschung von Anthropologen entwickelte Modell wird so angepasst, dass es für den interkulturell ausgerichteten Sprachunterricht fruchtbar gemacht werden kann. Anhand der in 1 vorgestellten Begegnungssituationen, wird schließlich in Kap. 3 die Anwendung des Modells im Unterricht exemplifiziert.
2008
Der Fall der Kulturmauer. Wie kann Sprachunterricht interkulturell sein?
83
98
Rieger M.
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