Schopenhauer als Schüler Schulzes

Von 1810 bis 1811 hat Schopenhauer an der Universität zu Göttingen drei Vorlesungsreihen Schulzes besucht: im Wintersemester 1810-11 die Vorlesungen über Metaphysik und diejenigen über Psychologie, in Sommersemester 1811 die Vorlesungen über Logik. Aus dieser Studienzeit sind uns folgende Materialien überliefert worden: von den Vorlesungen über Metaphysik und über Psychologie werden in der Staatsbibliothek zu Berlin die entsprechenden Kollegnachschriften aufbewahrt, während die Vorlesungen über Logik von Schopenhauer nicht in einem Kollegheft nachgeschrieben wurden, denn Schopenhauer hat beim Zuhören seine Nachschriften und Anmerkungen auf den eingeschossenen Blättern eines Exemplars von Schulzes Grundsätze[n] der allgemeinen Logik niedergeschrieben. Dieser Exemplar befindet sich heute im Frankfurter Schopenhauer-Archiv. In diesem Beitrag konzentriere ich mich auf den Inhalt der Kollegnachschriften von Schulzes Metaphysik-Vorlesungen. Bekanntlich ist der bis heute erreichte Stand der Edition dieses Teils des Schopenhauer-Nachlasses, und zwar der Materialien aus seinen Kollegnachschriften, noch sehr mangelhaft. Denn die einzigen Kolleghefte, die vollständig veröffentlicht wurden, betreffen Fichtes Vorlesungen über die Tatsachen des Bewusstseins 1811 und über die Wissenschaftslehre 1811-12. Was die anderen Kolleghefte angeht, so hat Arthur Hübscher nur die Glossen Schopenhauers zusammen mir den entsprechenden Stellen im Originaltext, auf die sich die jeweilige Notiz bezieht, veröffentlicht.