Praktiker wie Forscher sind sich einig, dass es eine der wichtigsten Voraussetzungen für (angehende) DolmetscherInnen ist, die Fremdsprache auf einem Niveau zu beherrschen, das dem der muttersprachlichen Kompetenz möglichst nahe kommt. In der Praxis liegen aber, trotz anspruchsvoller Anforderungsprofile und Aufnahmetests, die fremdsprachlichen Fertigkeiten der Studierenden oft weit unter denen in der Muttersprache; ausbaubedürftig ist meist nicht nur die Ausdrucksfähigkeit, sondern auch das Hörverstehen. Wie wichtig die alles andere als passive Rezeptionsphase beim Konsekutiv- ebenso wie beim Simultandolmetschen ist, betonen sowohl Dozenten als auch Autoren kognitiv-pragmatischer Modelle; auf welche Weise eine Annäherung nicht schon zweisprachiger Studienanfänger an die gewünschte aktive wie passive nativelikeness didaktisch zu verwirklichen sei, wird hingegen in der einschlägigen Literatur nur sehr pauschal thematisiert. Auch das Hörverstehen als solches erfährt zumeist nur marginale Aufmerksamkeit. Die komplexe Interaktion zwischen phonetisch-perzeptuellem Input (data-driven oder bottom-up Verarbeitung) und vom Hörer dem Ko-text, dem Situationskontext oder dem eigenen Vorwissen entnommenen oder inferierten Faktoren (knowledge-driven oder top-dow Verarbeitung), die beim Hören an der Sinnkonstitution mitwirken, ist für den Lernenden am Anfang des Dolmetschstudiums wenn überhaupt zumeist nur eine theoretische Erkenntnis. Deren Bewusstmachung und Erfahrung im Unterricht ist aber gerade in dieser Phase von besonderer Wichtigkeit, da besonders Anfänger sich mitunter sehr schwer damit tun, beim Hören fremdsprachlicher Reden ihr Sach- und Erfahrungswissen zu aktivieren und pragmatische Faktoren wie Kommunikationssituation oder Aktantenrollen mit zu berücksichtigen. Gerade am Anfang der Ausbildung ist es manchmal auch schwierig, die im Einzelfall kritischen Problemfelder auszumachen: Lücken im Hörverstehen (und deren Ursachen), Probleme mit der noch ungewohnten Überlappung verschiedener kognitiver Aktivitäten, Konzentrationsschwäche, ungenügende Ausdrucksfähigkeit in der Zielsprache, oder auch ein Zusammentreffen mehrerer dieser Faktoren. Eine möglichst exakte Ortung der im Einzelfall schon verfügbaren Fähigkeiten und Kenntnisse bzw. noch vorhandener Schwächen sind aber eine wichtige Vorbedingung für den Erfolg autonom gesteuerter Lernprozesse und für die Auswahl der individuell am besten geeigneten Lernstrategien. Die hier beschriebene Transkriptionsübung ist in doppelter Hinsicht wertvolles Instrument der Dolmetschdidaktik. Aus der Sicht der Lernenden wird die Flüchtigkeit der einmaligen Rededarbietung überwunden; das Tempo kann selbst bestimmt, eine Stelle beliebig oft angehört und verschiedene Verstehensstrategien angewendet werden, unter Ausschaltung der für das Dolmetschen typischen kognitiven Mehrfachtätigkeit und ohne den Zwang, sich sofort auf eine Lösung festlegen zu müssen. Auf diese Weise wird die Vielschichtigkeit des Verstehens und das Zusammenspiel zwischen Lautbild/Gehörtem, sprachlichem Wissen um Morphologie, Syntax, Lexik und Prosodie sowie Text-, Kontext- und Weltwissen leichter nachvollziehbar. Den Dozenten gibt das Transkript die Möglichkeit, zumindest ansatzweise spezifische Schwächen der einzelnen Studierenden auszumachen, deren Behebung im Einzelfall das spontane Hörverstehen merklich verbessert.(la seguent traduzione in inglese è automatica, e dunque a meri fini conoscitivi) Practitioners as researchers agree that it is one of the most important prerequisites for (future) interpreters to master the foreign language at a level that comes close to the mother-tongue competence. In practice, however, the foreign language skills of the students are, despite demanding requirement profiles and admission tests, often far below those in the mother tongue; needs to be reinforced is usually not only the expression, but also listening comprehension. How important is anything but passive reception phase is when consecutive as well as the simultaneous interpretation, emphasized both lecturers and authors cognitive-pragmatic models; in what way an approach not already bilingual students at the desired active and passive native likeness is to realize didactic, is however, addressed only very general in the relevant literature. Also listening comprehension as such experiences usually only marginal attention. The complex interaction between phonetic-perceptual input (data-driven or bottom-up processing) and the listener the co-text, the situational context or the own knowledge extracted or inferred factors (knowledge-driven or top-dow processing) that while listening participate in the constitution of meaning, is to the learner at the beginning of Dolmetschstudiums if at all in most cases only a theoretical knowledge. Their awareness and experience in teaching is precisely at this stage of particular importance, since most beginners sometimes very difficult to do thus, to activate their tangible and practical knowledge while listening to foreign language speaking and to consider pragmatic factors as communicative situation or Aktantenrollen with. Especially at the beginning of the training it is sometimes difficult to identify in individual cases, critical problem areas: gaps in comprehension (and their causes), problems with the still unfamiliar overlapping of different cognitive activities, lack of concentration, lack of communication skills in the target language, or even a combination of several these factors. However, an exact location of the possible already available in individual cases, skills and knowledge and still existing weaknesses are an important precondition for the success of autonomously controlled learning processes and for selecting the individual best suited learning strategies. Transcription practice described here is doubly valuable instrument of Dolmetschdidaktik. From the perspective of the learner, the volatility of the unique speech performance is overcome; the pace may even determine a site as often listened to and different comprehension strategies are applied, to make a firm commitment immediately to a solution while eliminating the typical interpreting cognitive pluriactivity and without compulsion. In this way, the complexity of understanding and interaction between sound Picture / things heard, linguistic knowledge of morphology, syntax, vocabulary and prosody as well as text, context and world knowledge is easier to understand. The lecturers are the transcript the possibility, at least initially identify specific weaknesses of individual students improve their remedies in individual cases, the spontaneous comprehension significantly. (Google Traduttore)

Redetranskripte als Spiegel fremdsprachlichen Hoerverstehens. Ein praktischer Beitrag zur Dolmetschdidaktik

MACK, GABRIELE DOROTHE
2012

Abstract

Praktiker wie Forscher sind sich einig, dass es eine der wichtigsten Voraussetzungen für (angehende) DolmetscherInnen ist, die Fremdsprache auf einem Niveau zu beherrschen, das dem der muttersprachlichen Kompetenz möglichst nahe kommt. In der Praxis liegen aber, trotz anspruchsvoller Anforderungsprofile und Aufnahmetests, die fremdsprachlichen Fertigkeiten der Studierenden oft weit unter denen in der Muttersprache; ausbaubedürftig ist meist nicht nur die Ausdrucksfähigkeit, sondern auch das Hörverstehen. Wie wichtig die alles andere als passive Rezeptionsphase beim Konsekutiv- ebenso wie beim Simultandolmetschen ist, betonen sowohl Dozenten als auch Autoren kognitiv-pragmatischer Modelle; auf welche Weise eine Annäherung nicht schon zweisprachiger Studienanfänger an die gewünschte aktive wie passive nativelikeness didaktisch zu verwirklichen sei, wird hingegen in der einschlägigen Literatur nur sehr pauschal thematisiert. Auch das Hörverstehen als solches erfährt zumeist nur marginale Aufmerksamkeit. Die komplexe Interaktion zwischen phonetisch-perzeptuellem Input (data-driven oder bottom-up Verarbeitung) und vom Hörer dem Ko-text, dem Situationskontext oder dem eigenen Vorwissen entnommenen oder inferierten Faktoren (knowledge-driven oder top-dow Verarbeitung), die beim Hören an der Sinnkonstitution mitwirken, ist für den Lernenden am Anfang des Dolmetschstudiums wenn überhaupt zumeist nur eine theoretische Erkenntnis. Deren Bewusstmachung und Erfahrung im Unterricht ist aber gerade in dieser Phase von besonderer Wichtigkeit, da besonders Anfänger sich mitunter sehr schwer damit tun, beim Hören fremdsprachlicher Reden ihr Sach- und Erfahrungswissen zu aktivieren und pragmatische Faktoren wie Kommunikationssituation oder Aktantenrollen mit zu berücksichtigen. Gerade am Anfang der Ausbildung ist es manchmal auch schwierig, die im Einzelfall kritischen Problemfelder auszumachen: Lücken im Hörverstehen (und deren Ursachen), Probleme mit der noch ungewohnten Überlappung verschiedener kognitiver Aktivitäten, Konzentrationsschwäche, ungenügende Ausdrucksfähigkeit in der Zielsprache, oder auch ein Zusammentreffen mehrerer dieser Faktoren. Eine möglichst exakte Ortung der im Einzelfall schon verfügbaren Fähigkeiten und Kenntnisse bzw. noch vorhandener Schwächen sind aber eine wichtige Vorbedingung für den Erfolg autonom gesteuerter Lernprozesse und für die Auswahl der individuell am besten geeigneten Lernstrategien. Die hier beschriebene Transkriptionsübung ist in doppelter Hinsicht wertvolles Instrument der Dolmetschdidaktik. Aus der Sicht der Lernenden wird die Flüchtigkeit der einmaligen Rededarbietung überwunden; das Tempo kann selbst bestimmt, eine Stelle beliebig oft angehört und verschiedene Verstehensstrategien angewendet werden, unter Ausschaltung der für das Dolmetschen typischen kognitiven Mehrfachtätigkeit und ohne den Zwang, sich sofort auf eine Lösung festlegen zu müssen. Auf diese Weise wird die Vielschichtigkeit des Verstehens und das Zusammenspiel zwischen Lautbild/Gehörtem, sprachlichem Wissen um Morphologie, Syntax, Lexik und Prosodie sowie Text-, Kontext- und Weltwissen leichter nachvollziehbar. Den Dozenten gibt das Transkript die Möglichkeit, zumindest ansatzweise spezifische Schwächen der einzelnen Studierenden auszumachen, deren Behebung im Einzelfall das spontane Hörverstehen merklich verbessert.(la seguent traduzione in inglese è automatica, e dunque a meri fini conoscitivi) Practitioners as researchers agree that it is one of the most important prerequisites for (future) interpreters to master the foreign language at a level that comes close to the mother-tongue competence. In practice, however, the foreign language skills of the students are, despite demanding requirement profiles and admission tests, often far below those in the mother tongue; needs to be reinforced is usually not only the expression, but also listening comprehension. How important is anything but passive reception phase is when consecutive as well as the simultaneous interpretation, emphasized both lecturers and authors cognitive-pragmatic models; in what way an approach not already bilingual students at the desired active and passive native likeness is to realize didactic, is however, addressed only very general in the relevant literature. Also listening comprehension as such experiences usually only marginal attention. The complex interaction between phonetic-perceptual input (data-driven or bottom-up processing) and the listener the co-text, the situational context or the own knowledge extracted or inferred factors (knowledge-driven or top-dow processing) that while listening participate in the constitution of meaning, is to the learner at the beginning of Dolmetschstudiums if at all in most cases only a theoretical knowledge. Their awareness and experience in teaching is precisely at this stage of particular importance, since most beginners sometimes very difficult to do thus, to activate their tangible and practical knowledge while listening to foreign language speaking and to consider pragmatic factors as communicative situation or Aktantenrollen with. Especially at the beginning of the training it is sometimes difficult to identify in individual cases, critical problem areas: gaps in comprehension (and their causes), problems with the still unfamiliar overlapping of different cognitive activities, lack of concentration, lack of communication skills in the target language, or even a combination of several these factors. However, an exact location of the possible already available in individual cases, skills and knowledge and still existing weaknesses are an important precondition for the success of autonomously controlled learning processes and for selecting the individual best suited learning strategies. Transcription practice described here is doubly valuable instrument of Dolmetschdidaktik. From the perspective of the learner, the volatility of the unique speech performance is overcome; the pace may even determine a site as often listened to and different comprehension strategies are applied, to make a firm commitment immediately to a solution while eliminating the typical interpreting cognitive pluriactivity and without compulsion. In this way, the complexity of understanding and interaction between sound Picture / things heard, linguistic knowledge of morphology, syntax, vocabulary and prosody as well as text, context and world knowledge is easier to understand. The lecturers are the transcript the possibility, at least initially identify specific weaknesses of individual students improve their remedies in individual cases, the spontaneous comprehension significantly. (Google Traduttore)
2012
Dolmetschqualitaet in Praxis, Lehre und Forschung. Festschrift fuer Sylvia Kalina
163
183
Mack G.
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Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11585/119592
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